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Schwabelweis: Ein historisches Pfarrdorf am Ufer der Donau

Schwabelweis ist ein Pfarrdorf und ehemalige Gemeinde im Landkreis Regensburg, das heute den Stadtbezirk 09 der kreisfreien Stadt Regensburg im Bezirk Oberpfalz des Freistaates Bayern bildet.

Lage:

Das idyllische Schwabelweis liegt am linken Ufer der Donau, am nordöstlichen Stadtrand von Regensburg, in der Ebene zwischen der Donau und dem Keilstein. Im Westen grenzt der Bezirk an Weichs, im Norden an Keilberg und im Osten an die Gemeinde Tegernheim. Die Grenze zu Tegernheim ist aufgrund des fließenden Übergangs nicht ohne Weiteres erkennbar. Im Süden bildet die Donau die natürliche Grenze des Ortes. Die durchschnittliche Höhenlage des Ortes beträgt 332,4 Meter über dem Meeresspiegel.

Statistik:

(Stand: 31. Dezember 2016, Quelle: Stadt Regensburg, Amt für Stadtentwicklung, Abteilung Statistik)

Einwohner: Insgesamt 2.181 Einwohner, davon

• Römisch-katholisch: 60,7%
• Evangelisch: 9,1%
• Sonstige/ohne Bekenntnis: 30,3% Fläche: 174 Hektar

Geschichte:

Schwabelweis war schon immer ein besiedeltes Gebiet. Bereits aus der Zeit um das Ende der Altsteinzeit wurden in den Höhlen beim Riegerfelsen am Hang des Keilsteins Steinwerkzeuge und andere Relikte der damaligen Bewohner gefunden.

Die erste urkundliche Erwähnung von Schwabelweis stammt aus einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 821. In dieser Urkunde wurden unter anderem drei Gehöfte in dem Ort SUABILUUIS dem Reichsstift Sankt Emmeram in Regensburg übergeben. Bis zur Säkularisation im Jahr 1803 blieben diese Gehöfte im Besitz des Reichsstiftes. Allerdings unterstand der Ort spätestens seit 1715 dem bayerischen Landgericht Stadtamhof in hoher Gerichtsbarkeit. Die “Dorfgemeinschaft Schwäbelweis” wurde erstmals in einem Gerichtsakt aus dem Jahr 1556 erwähnt.

Während des Dreißigjährigen Krieges war Schwabelweis der nördliche Brückenkopf einer Pontonbrücke über die Donau. Die Brücke lag außerhalb der Reichweite der Artillerie der Schweden, die zu dieser Zeit Regensburg besetzt hatten. Die Brücke wurde von bayerischen und burgundischen Regimentern genutzt, die ihre Lager in den westlich benachbarten Orten Reinhausen und Barbing hatten. Diese Regimenter wurden im Verlauf der Belagerung und Rückeroberung von Regensburg eingesetzt und kämpften am südlichen Donauufer gegen die schwedischen Befestigungsanlagen am Ostentor in Regensburg.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 war Schwabelweis zunächst zwischen dem Fürstentum Regensburg unter Karl Theodor von Dalberg und Bayern umstritten, fiel aber schließlich 1810 vollständig an Bayern. Ab 1818 gab es mit dem bayerischen Gemeindeedikt in der “Ruralgemeinde” Schwabelweis einen gewählten Gemeindevorsteher, der später als Bürgermeister bezeichnet wurde. Zum Gemeindegebiet von Schwabelweis gehörten neben dem eigentlichen Kirchdorf der Weiler Walhallastraße, die Einöde Keilsteiner Keller, Keilsteiner Hang, Tegernheimer Keller und das Gut Harthof. Ab 1862 kam Schwabelweis in die Zuständigkeit des neu gegründeten Bezirksamtes Stadtamhof.

1921 umfasste das Gemeindegebiet etwa 480 Hektar, und es wurden 907 Einwohner gezählt. Als sich im Jahr 1922 Brandlberg und Keilberg nach Schwabelweis eingemeindeten, wuchs das Gemeindegebiet auf 739 Hektar an und die Zahl der Bewohner stieg auf 1618.

Am 1. April 1924 endete die Selbstständigkeit von Schwabelweis mit der Eingemeindung nach Regensburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:

Die Pfarrkirche St. Georg ist eine bedeutende Sehenswürdigkeit von Schwabelweis.

Verkehr:

Schwabelweis war ein Haltepunkt der schmalspurigen Walhallabahn zwischen Regensburg und Wörth an der Donau. Des Weiteren gibt es die Eisenbahnbrücke Schwabelweis.

Vereine:

Sport: Der Sportverein “SV Schwabelweis” wurde im Jahr 1945 gegründet und bietet Fitnesstraining, Fußball, Kinderturnen, Showtanzen, Qigong, Stockschießen, Tennis (TC Schwarz-Weiß Schwabelweis) und Baseball (Buchbinder Legionäre Regensburg) an. Die Fußballabteilung hat seit Sommer 2004 eine Spielgemeinschaft mit der DJK Regensburg Nord, die für Jugend- und Erwachsenenmannschaften gültig war. Die erste Mannschaft der Fußballabteilung spielt in der Saison 2022/2023 in der A-Klasse 2. Die Tennisabteilung des SV Schwabelweis feierte 2017 ihr 30-jähriges Bestehen und war sportlich sehr erfolgreich. Die erste Mannschaft stieg 2007 in die Bezirksliga auf. Die Baseball-Abteilung der Buchbinder Legionäre Regensburg spielt in der Armin-Wolf-Arena, dem größten Baseballstadion Deutschlands, und gewann bereits mehrere nationale und europäische Titel.

Freiwillige Feuerwehr: Die Freiwillige Feuerwehr Schwabelweis wurde im Jahr 1873 gegründet und verfügt über ein modernes Feuerwehrhaus, ein Löschgruppenfahrzeug, ein Mehrzweckfahrzeug und seit 2006 auch über ein Mehrzweckboot. Das heutige Feuerwehrhaus befindet sich in der Schwabelweiser Kirchstraße 17 und diente vor der Eingemeindung als Rathaus.

Schwabelweis ist ein Ort mit reicher Geschichte, vielfältigen Vereinen und einer malerischen Lage am Ufer der Donau.